Konjunkturbericht
Deutsche Wirtschaft nähert sich der Hochkonjunktur
Die deutsche Wirtschaft hat ihre bereits hohe Drehzahl weiter gesteigert. Wir erhöhen unsere Prognose für die Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts für das laufende Jahr auf 2 Prozent (zuvor: 1,7 Prozent) und für das kommende Jahr auf 2,2 Prozent (zuvor: 2 Prozent). Auch im Jahr 2019 dürfte das Bruttoinlandsprodukt mit 2,1 Prozent deutlich zulegen. Bei bereits überdurchschnittlich ausgelasteten Produktionskapazitäten nähert sich die deutsche Wirtschaft damit der Hochkonjunktur. Der Aufschwung hat dabei an Breite gewonnen. Neben den Konsumausgaben werden die Investitionen und die Exporte nach und nach zu weiteren Standbeinen des Aufschwungs. So dürften sich die Unternehmensinvestitionen aufgrund der sehr günstigen Absatz- und Ertragsaussichten beschleunigen, zumal die aus dem unsicheren internationalen Umfeld resultierenden belastenden Faktoren offenbar allmählich abklingen. Zudem werden Bauinvestitionen angesichts der sehr anregenden Rahmenbedingungen, darunter nicht zuletzt die äußerst günstigen Finanzierungsbedingungen, weiter mit hohen Raten ausgeweitet werden. Schließlich werden sich die Exporte stimuliert durch die anziehende Weltkonjunktur voraussichtlich beschleunigen. Die anhaltend günstige Lage am Arbeitsmarkt macht sich neben den weiter steigenden Beschäftigtenzahlen zunehmend auch in höheren Lohnabschlüssen bemerkbar und sorgt so für hohe Einkommenszuwächse. Vor diesem Hintergrund dürften die privaten Konsumausgaben in den kommenden Jahren um jährlich mehr als 1,5 Prozent zunehmen. Einem stärkeren Anstieg steht die im Vergleich zum Vorjahr deutlich höhere Inflation entgegen, die die Kaufkraft der privaten Haushalte schmälert. Für das Jahr 2019 rechnen wir mit einer Inflationsrate von 2 Prozent. Getragen wird der Aufschwung zudem von der höheren Dynamik bei den Exporten. Der gesamtwirtschaftliche Budgetüberschuss dürfte weiter steigen. Für eine vorausschauende Finanzpolitik sind die - daraus scheinbar resultierenden - Spielräume für Ausgabensteigerungen freilich eng begrenzt, da die Überschüsse temporären Phänomenen wie der hohen konjunkturellen Dynamik sowie den niedrigen Zinsen geschuldet sind
Schlagworte
- Ausblick
- Frühindikatoren
- Konjunkturprognose
- Stabilisierungspolitik