IfW Kiel in den Medien

„Die Sorge vor einer Deindustrialisierung ist übertrieben“

Erscheinungsdatum

Gratulation, Professor Schularick, Sie übernehmen im Juni die Leitung des Kiel Institut für Weltwirtschaft. Was sind Ihre Ziele, an denen wir Sie in ein paar Jahren messen dürfen?

Das Institut ist bereits jetzt gut organisiert und gut aufgestellt. Aber wir stehen an der Schwelle von großen weltwirtschaftlichen und geopolitischen Umbrüchen und ich möchte das Institut in dieser neuen Zeit in drei Bereichen substantiell erweitern. Erstens wollen wir die große Lücke, die in Berlin in Fragen der Geoökonomie und der internationalen Makroökonomie klafft, schließen und dort eine signifikante Forschungspräsenz aufbauen und die Politik enger beraten.

...

Was wollen Sie in Kiel noch ändern?

Zweitens wollen wir die internationale Sichtbarkeit des Instituts erhöhen. In Deutschland muss man niemanden erklären, was das „IfW“ ist. Aber wer im Ausland zum Telefonhörer greift und einen Ansprechpartner zu Fragen zur Zukunft der Globalisierung und der Weltwirtschaftsordnung sucht, der weiß nicht direkt, wen er anrufen muss. Wir werden uns internationale strategische Partner suchen, um in den großen Zukunftsfragen forschungsbasiert und undogmatisch auf Augenhöhe mit dem Rest der Welt mitdiskutieren zu können.

...

Sie haben bislang viel zu Finanzkrisen geforscht und sich auch mit wirtschaftshistorischen Fragen beschäftigt. Wie passt das zu dieser Ausrichtung auf geoökonomische Fragen?

Es wird ja auch in Zukunft nicht nur um Geoökonomie gehen, sondern um Globalisierung in all ihren Facetten. Am Anfang meiner wissenschaftlichen Karriere standen Arbeiten zur Finanzglobalisierung und zu Ausfallrisiken von Staatsschulden. Auch meine Arbeiten zu Finanzstabilität oder in jüngerer Zeit zum Zusammenhang von Ungleichheit und globalem Sparangebot hatten immer eine internationale Komponente. Jetzt erleben wir wieder einen epochalen Wandel, da ist es gut, einen langen, historischen Blick auf die Weltwirtschaft zu haben. Ich denke, das passt sehr gut. ...

 

Zum vollständigen Artikel (pay)

Experte IfW Kiel

Info