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"China sieht sich als Führungsmacht" Machtpolitisch sollten sich Berlin und Brüssel eine Strategie von Peking abschauen

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... WELT: Herr Fuchs, haben die aktuellen Proteste in China das Regime geschwächt? Andreas Fuchs: Diese Proteste waren sehr überraschend. Ich warne aber davor, diese schon als eine Demokratiebewegung zu überinterpretieren. Während der Pandemie hatte sich großer Unmut in der Bevölkerung aufgestaut, der sich nun entladen hat: wegen der restriktiven Corona-Maßnahmen, wegen der hohen Jugendarbeitslosigkeit. Und wegen der Reformen im Bildungsbereich. Verändern die Proteste das Verhältnis Chinas zum Westen, speziell zu Deutschland? Während der Corona-Pandemie gab es weniger internationalen Austausch, ausländische Investitionen wurden infrage gestellt und China setzte seine harte Coronapolitik fort. Jetzt zeigt sich immer mehr, dass Präsident Xi Jinping das chinesische Wirtschaftswachstum weniger wichtig zuvsein scheint als seinen Vorgängern. Viel hängt nun von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung ab. Bei gleichem Entwicklungsstand wie China heute war zum Beispiel Südkorea schon auf dem Weg zur Demokratie ... 

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