IfW Kiel in den Medien

Globalisierung neu gestalten

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... Die Abhängigkeiten von internationalen Handelspartnern zu verringern bedeutet nicht weniger, sondern eher mehr Globalisierung, meint Holger Görg.

Larry Fink habe das Ende der Globalisierung ausgerufen, vermeldeten jauchzend einige Kritiker der internationalen Arbeitsteilung Ende März, nachdem der Chef des Investmenthauses Blackrock seinen alljährlichen Investorenbrief veröffentlicht hatte.

Tatsächlich schrieb Fink vom „Ende der Globalisierung“, allerdings mit dem Zusatz „wie wir sie in den vergangenen drei Jahrzehnten erlebt haben“. Die globale Pandemie und zuletzt Russlands Ukraineinvasion hätten Verbindungen zwischen Nationen, Firmen und Menschen weltweit gestört.

Die Zukunft der Globalisierung wird längst auch bei Großinvestoren an der Wall Street diskutiert, weil Regierungen und Unternehmen Risiken neu bewerten. In Deutschland und Europa müssen wir klären, wie wir uns die internationale Arbeitsteilung künftig vorstellen und wer diese gestaltet. Wer den Wohlstand der Menschen – hier bei uns als auch weltweit – im Blick hat, sollte wirtschaftliche Offenheit gewährleisten, aber geopolitische Naivität vermeiden.

Pauschalen Globalisierungskritikern sei gesagt: Der internationale Austausch von Gütern, Kapital, Arbeitskräften, Wissen etc. hat seit Ende des Zweiten Weltkriegs in beeindruckender Weise Wohlstand geschaffen; das ist vielfach wissenschaftlich belegt. ....

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