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IfW Kiel zeichnet besondere Leistungen von Beschäftigten aus
In der Kategorie Wissenschaft erhielt Christoph Trebesch den Publication Award 2022 für seine herausragenden Publikationen zu Staatsschulden im historischen Kontext. Ein großer Teil seiner wissenschaftlichen Arbeit hat zum Ziel, historische Daten zu identifizieren, auf deren Basis er mit Ko-Autorinnen und -Autoren relevante und bisher unerforschte Fragen in der internationalen Finanzmarktforschung analysiert. „Es bedarf eines großen Aufwands, diese Datenschätze zu heben, aber die Ergebnisse sind regelmäßig große Mengen hervorragender Daten, die von Christoph Trebesch genutzt werden, neue Erkenntnisse zu gewinnen und die wissenschaftliche wie die politische Debatte zu bereichern. Im vergangenen Jahr war Christoph Trebesch besonders produktiv, und gleich eine Handvoll von ihm mitverfasster Paper wurde in hochrangigen Journals veröffentlicht, darunter Quarterly Journal of Economics, Journal of Economic Literature, IMF Economic Review und Journal of International Economics“, sagte Holger Görg, Präsident des IfW Kiel, anlässlich der Preisverleihung.
In der Kategorie Drittmittelprojekte erhielten Christine Merk und Wilfried Rickels den Project Award 2022 für das Vorantreiben und erfolgreiche Einwerben von Projekten zum Thema negative Emissionstechnologien (NETs). Der Entzug von CO2 aus der Atmosphäre, dessen Abscheidung und Einlagerung sind wichtige Bestandteile aller Dekarbonisierungsszenarien. Wilfried Rickels ist schon sehr frühzeitig in die klimaökonomische Forschung auf diesem Gebiet eingestiegen. „Unter seiner Führung und mit starker Unterstützung von Christine Merk ist das Forschungszentrum „Global Commons und Klimapolitik“ eines der wichtigsten Zentren der ökonomischen Forschung zu NETs geworden. Insgesamt konnte das Zentrum alleine zu NETs neun Forschungsprojekte einwerben“, sagte Görg. Darunter sind das von der EU-geförderter Projekt OceanNETs mit einem Fokus auf Nutzung der Meere für negative Emissionen, das vom Norwegian Research Council geförderte Projekt PERCCSEPTIONS, das sich mit öffentlicher Wahrnehmung und Akzeptanz von NETs-Technologien befasst, sowie das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt CDRecon, das sozio-ökonomischen Effekte von NETs untersucht.
Für Öffentlichkeitsarbeit geht der Media Award 2022 an Nils Jannsen, Katrin Kamin und Hendrik Mahlkow. Nils Jannsen hat eigeninitiativ seine Sichtbarkeit in der Konjunkturberichterstattung deutscher und internationaler Medien mit kontinuierlichen, aktuellen Medienstatements vorangetrieben. Im Jahr 2021 war er unter den Top 10 der meistzitierten Forscher des Instituts in deutschen Leitmedien. Zuletzt hat er das Engagement noch ausgebaut. „Damit unterstützt Nils Jannsen hervorragend unser Ziel, die öffentliche Wirkung des Instituts auf eine breitere Basis zu stellen“, sagte Görg.
Katrin Kamin hat seit Beginn des Ukraine-Konflikts in zahlreichen Medienbeiträgen und Interviews öffentlich Stellung zur neuen geoökonomischen Lage bezogen. Dazu gehören prominente Namensartikel in überregionalen und internationalen Medien. „Sie gehört damit zu den Top-5-Stimmen aus dem Institut in deutschen Leitmedien im 1. Quartal 2022. Ihre Gastbeiträge in prominenten Medien tragen in besonderer Weise dazu bei, unser Profil als "Globalisierungsinstitut" zu stärken“, sagte Görg.
Hendrik Mahlkow berechnete und veröffentlichte schon in den ersten Tagen und Wochen des Ukraine-Krieges mit Kollegen eine schnelle Einschätzung der langfristigen Folgen der Russland-Sanktionen und eine weitere über die Effekte auf den Getreidehandel. So wurde er ein gefragter Interviewpartner für Medien und wurde in zahlreichen überregionalen und internationalen Medien zitiert. Die Datenanalysen hat er vor allem im Hinblick auf die öffentliche Diskussion initiiert. „Damit nutzte er sein Forschungs-Know-how, um mit überschaubarem Aufwand Daten bereitzustellen, die auch für die Öffentlichkeit von großem Interesse waren“, so Görg.
Die Preise werden von der Gesellschaft zur Förderung der Stiftung Institut für Weltwirtschaft bereitgestellt und jährlich vergeben. Sie sollen herausragende Leistungen am IfW Kiel nach innen wie außen sichtbar machen und das besonders erfolgreiche Engagement der Prämierten belohnen. Neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern können auch Beschäftigte aus den Service-Units des Instituts prämiert werden, die in besonderer Weise zum Erfolg von Initiativen beigetragen haben.