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Suezkanal – Wichtige Lebensader für deutsche Importe

Havariertes Containerschiff im Suezkanal
  • Etwa zwei Drittel aller Importe zwischen Deutschland und Ostasien verlaufen auf dem Schiffsweg. (Quelle: Eurostat). Nach einem von uns ausgewerteten Datensatz internationaler Schiffsbewegen fahren 98 Prozent der Containerschiffe durch den Suezkanal, wenn sie auf dem Weg zwischen Deutschland und China unterwegs sind. Das bedeutet: Etwa acht bis neun Prozent der deutschen Warenimporte und -exporte laufen durch den Suezkanal.
     
  • In der Regel dauert es nur 12 Stunden, den Suezkanal zu passieren. Auf der Strecke Singapur – Hamburg bedeutet der Kanal eine Einsparung von 3425 Seemeilen (6343 km) oder 11 Tagen bei 13 Knoten Fahrt, was einer eher langsameren Fahrt entspricht.
     
  • Deutschland bezieht mindestens 30 mal mehr Obst und Gemüse aus EU-Nachbarländern als aus den großen Volkswirtschaften Asiens. (Quelle: Eurostat) Durch den Suezkanal werden daher auf Containerschiffen vor allem Elektronik, Maschinen (-teile) und Textilien von Asien nach Europa transportiert. Auch Öl wird durch den Kanal transportiert. Aber Deutschland bezieht Öl vor allem aus Russland, Großbritannien und Norwegen, deswegen spielt der Suezkanal für Öllieferungen nach Deutschland eine kleinere Rolle.
     
  • 52 Frachtschiffe passieren in der Regel täglich den Suezkanal (19.000 pro Jahr). Dazu gehören Containerschiffe, Tanker, Massengutfrachter und weitere. Die Schiffe können bis zu 400 Meter lang sein. Ein solches Containerschiff fasst etwas mehr als 20.000 Container (TEU).
     
  • Auf Basis der Betriebskosten ohne Treibstoffverbrauch für große Containerschiffe lässt sich grob ein Schaden von mindestens 100.000 Dollar pro Tag schätzen, wenn ein solches Schiff eine ungeplante Zwangspause einlegen muss.

Handelsexperte Vincent Stamer im Gespräch mit Tagesschau24