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IfW Kiel zeichnet besondere Leistungen von Beschäftigten aus

In der Kategorie Wissenschaft geht der Best Paper Award 2021 an Győző Gyöngyösi. Das mit Co-Autor Emil Verner erstellte Paper des IfW-Forschers, „Household Debt Revaluation and the Real Economy: Evidence from a Foreign Currency Debt Crisis”,  wurde im September 2020 im American Economic Review veröffentlicht, einem der international besonders renommierten so genannten „Top 5 Journals“ für ökonomische Forschung. Die Autoren haben am Beispiel der Währungskrise in Ungarn 2008 gezeigt, wie eine hohe Verschuldung von Haushalten in Fremdwährungen eine Rezession verschärfen kann. „Das Papier hat ein wissenschaftlich exzellentes Niveau, und es lassen sich zudem Schlüsse daraus ziehen, wie politisch mit hohen Fremdwährungsschulden privater Haushalte in einer Krise umgegangen werden sollte“, sagte Gabriel Felbermayr, Präsident des IfW Kiel.  

In der Kategorie Drittmittelprojekte geht der Best Project Award 2021 an das Team, das seit 2019 den Dialog zur Klimaökonomie im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ausrichtet. Überreicht wird der Preis an das Kernteam bestehend aus Lena Bednarz, Tanja Hagelberg, Gernot Klepper, Christine Merk und Franziska Weeger. Sie organisieren den Dialog zur Klimaökonomie als Begleitprozess zum BMBF-Förderschwerpunkt Ökonomie des Klimawandels II. „Die Klimaökonomie ist ein hoch relevantes Thema, und das Projekt bietet, was wir als Leibniz-Institut in besonderer Weise anstreben: eine Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher Forschung und Politik oder anderen gesellschaftlichen Akteuren. Es stärkt relevante Netzwerke des IfW Kiel in diesem Themenfeld und entwickelt innovative Formate für Veranstaltungen – online wie offline“, sagte Felbermayr. Das Projekt gilt auch als beispielhafte interne Teamarbeit von Forschungszentren und Service Units des Instituts und hat einen signifikanten Beitrag zu den Drittmitteleinnahmen geleistet. 

Für Medienarbeit geht der Media Award 2021 an Vincent Stamer und Sebastian Horn. Vincent Stamer hat auf Basis seiner Forschung mit internationalen Schifffahrtsdaten mehrere Initiativen vorangetrieben, die besondere mediale Aufmerksamkeit gefunden haben: den Aufbau des Kiel Trade Indikators als neuen Frühindikator für die Im- und Exportentwicklung in 72 Ländern, die Bereitstellung von Fakten und Einschätzungen zur Blockade des Suez-Kanals im März 2021, mit denen das Institut und insbesondere er selbst die Öffentlichkeit informieren konnte und die Betreuung einer Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung des Nord-Ostsee-Kanals, die vor allem in norddeutschen Medien große Aufmerksamkeit fand. 
Sebastian Horn war unter der Leitung von Christoph Trebesch beteiligt an der Studie „How China lends“ – einem Projekt mit internationalen Partnern, das erstmals systematisch die Kreditverträge Chinas mit ausländischen Gläubigern untersucht hat. Er übernahm die Rolle eines Sprechers des Projekts am IfW Kiel, und es gelang ihm, das Thema anschaulich sowohl in nationalen als auch internationalen Medien zu vermitteln und damit ein gefragter Gesprächspartner zu werden. Sein Engagement gipfelte in einer Einladung des US-Kongresses, um als Experte vor dem House Financial Services Committee zur Kreditvergabe Chinas Auskunft zu geben. 
„Beide Forscher haben in vorbildlicher Weise gezeigt, dass es auch in der Frühphase einer Wissenschaftskarriere möglich ist, die Forschungsarbeit und ihren Transfer über Medien in die Öffentlichkeit miteinander zu verbinden. Sie haben dem Institut damit große mediale Sichtbarkeit zu für uns strategisch besonders relevanten Themen verschafft“, sagte Felbermayr. 

Die Preise von bis zu 10.000 Euro je Kategorie werden von der Gesellschaft zur Förderung der Stiftung Institut für Weltwirtschaft bereitgestellt und jährlich vergeben. Sie sollen herausragende Leistungen am IfW Kiel nach innen wie außen sichtbar machen und das besonders erfolgreiche Engagement der Prämierten belohnen. Neben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern können auch Beschäftigte aus den Service-Units des Instituts prämiert werden, die in besonderer Weise zum Erfolg von Initiativen beigetragen haben.