Preisträger WWP 2016

Friede Springer

Friede Springer, geboren am 15. August 1942 in Oldsum auf Föhr, ist eine deutsche Verlegerin. Sie ist Mehrheitsaktionärin und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Axel Springer SE, einem der größten Verlagshäuser Europas. Nach dem Tod ihres Mannes Axel Springer 1985 bewahrte Sie den Verlag vor dem Zerfall, indem sie Stück für Stück Anteile zurückkaufte und so die Kontrolle über das Verlagshaus zurückgewann. Dabei hatte sie mit konkurrierenden Medienunternehmen, interner Missgunst und Erbstreitigkeiten zu kämpfen. Friede Springer stellte den Verlag neu auf und machte aus ihm ein international, multimedial und digital agierendes Medienhaus.

Die Tochter eines Gärtnermeisters und einer Hauswirtschafterin hatte zunächst eine Lehre als Hotelkauffrau abgebrochen. Eine Zeitungsanzeige führte sie dann mit 23 Jahren als Kindermädchen in das Haus des Verlegers Axel Springer in Hamburg-Blankenese. 1978 heirateten die beiden. Friede Springer stellte ihr Leben ganz in den Dienst ihres Mannes und des Verlages. Noch zu Lebzeiten von Axel Springer übernahm sie im Verlag Verantwortung. Nach seinem Tod 1985 wurde sie Managerin des Axel Springer Verlags und Alleingeschäftsführerin der Springer-Holding. Springer hatte zuvor ein Viertel seiner Anteile an das Verlagshaus Burda verkauft und 49 Prozent an die Börse gebracht. Unter ihrer Führung kauften die Springer-Erben die Burda-Anteile zurück. Aufgrund von Streitigkeiten zahlte sie die Familienmitglieder aus und wurde so Mehrheitsaktionärin der Axel Springer AG. Im Jahr 2002 setzte Friede Springer Mathias Döpfner als neuen Vorstandsvorsitzenden ein. Er räumte mit den Verstrickungen mit dem Münchner Unternehmer Leo Kirch auf und es gelang der Neustart ins digitale Mediengeschäft. Die Axel Springer AG gehört heute zu den größten und erfolgreichsten Medienunternehmen Europas.

Friede Springer gründete mit ihrem Vermögen unter anderem die gemeinnützige Friede-Springer-Stiftung und die Friede-Springer-Herz-Stiftung zur Erforschung und Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen. Sie ist in zahlreichen Ehrenämtern aktiv und wurde für ihr Engagement unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz (1996), dem Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden (2000) und der Ritterwürde der Französischen Ehrenlegion (2002) ausgezeichnet.


Preisträger 2016