Global China Conversations #37

Wie wird Trump 2.0 die europäisch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen umgestalten?

30 Jan 2025

Thema

Mit der Rückkehr von Donald Trump in das Amt des US-Präsidenten kündigt sich eine Verschiebung der globalen geopolitischen und geoökonomischen Landschaft an, mit tiefgreifenden Auswirkungen auf die europäisch-chinesischen Beziehungen. Unter Trumps erster Amtszeit eskalierten die Spannungen zwischen den USA und China, was zu einer Neuordnung der globalen Handels- und Investitionsströme führte und den Druck auf die europäischen Entscheidungsträger erhöhte, sich stärker an die China-Strategie Washingtons anzupassen. Mit dem Beginn von Trump 2.0 steht Europa einer noch größeren Herausforderung, seine strategische Autonomie mit den wirtschaftlichen Beziehungen zu China, seinem zweitgrößten Handelspartner, und seinem langjährigen Bündnis mit den Vereinigten Staaten in Einklang zu bringen. 

Die Folgen für Europa können tiefgreifend sein: ein möglicher Rückgang der Exporte in die USA, ein Anstieg der chinesischen Importe und eine erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit. Während die EU durch diese turbulenten Gewässer navigiert, stellen sich wichtige Fragen. Kann Europas Strategie der Risikoreduzierung gegenüber China mit einer Zunahme von Handel und Investitionen einhergehen? Welche Rolle wird die Welthandelsorganisation bei der Vermittlung dieser sich entwickelnden Machtdynamik spielen? Sind wir Zeugen des Aufstiegs dauerhafter wirtschaftlicher und politischer Blöcke, und wie sollte die EU darauf reagieren? Diese Global China Conversation beleuchtet die Herausforderungen für die europäisch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen in Zeiten geopolitischer Umbrüche, wirtschaftlicher Abschottung und strategischer Rivalität. 

Program

Die Veranstaltung besteht aus Impulsvorträgen der Sprecher gefolgt von einer Diskussion. 

Die Global China Conversation #37 wird auf Englisch abgehalten. 


Sprecher

Adam Posen 

Adam S. Posen ist Präsident des Peterson Institute for International Economics. Unter seiner Leitung ist das Institut seit Januar 2013 auf 45 weltweit renommierte Experten angewachsen und hat sich für seine Forschungsarbeiten zu Makroökonomie, Handel, International Finance und Globalisierung weltweite Anerkennung erworben. Er hat selbst Beiträge zu Forschung und Politik in den Bereichen der G20-Geld- und Fiskalpolitik, der europäischen Wirtschaftsintegration seit dem Euro, der Erholung Japans von der Großen Rezession und den Wirtschaftsbeziehungen zwischen China und den USA geleistet. Von 2009 bis 2012 diente Posen als externes stimmberechtigtes Mitglied des geldpolitischen Ausschusses (MPC) der Bank of England und wurde von The Atlantic auf die Liste der Superstar-Zentralbanker im Kampf gegen die Finanzkrise gesetzt. Er war Mitautor von Inflation Targeting mit Bernanke, Laubach und Mishkin, während er Wirtschaftswissenschaftler an der Federal Reserve Bank of New York tätig war (1994-1997). Er ist erstmaliges Mitglied des CEPR. Er erhielt seinen BA und Doktortitel an der Harvard University. 


Jörg Wuttke 

Jörg Wuttke ist seit August 2024 Partner bei der DGA Group/Albright Stonebridge Group und hat seinen Sitz in Washington DC. Bis Juli 2024 war Herr Wuttke 27 Jahre lang Vizepräsident von BASF China. Von 2007 bis 2010, 2014 bis 2017 und erneut von 2019 bis 2023 war er Präsident der Handelskammer der Europäischen Union in China. Von 2001 bis 2004 war Herr Wuttke Vorsitzender der Deutschen Handelskammer in China. Seit 2023 ist er Mitglied des Aufsichtsrats von Robert Bosch. Seit der Gründung im Jahr 2013 ist Herr Wuttke Mitglied des Beirats des Mercator Institute for China Studies (MERICS) in Berlin, Deutschlands führendem Think Tank zu China. Er hat mehr als 35 Jahre in China gelebt. 


Moderation

Andreas Fuchs 

Prof. Dr. Andreas Fuchs ist Professor für Entwicklungsökonomik an der Universität Göttingen und Forscher am Kiel Institut für Weltwirtschaft. Seine Forschung untersucht Handels-, Investitions- und Entwicklungspolitik mit quantitativen Methoden und einen besonderen Fokus auf China und andere aufstrebende Schwellenländer. Prof. Fuchs analysiert auch die politische Ökonomie von Naturkatastrophen, humanitären Krisen und nicht-militarisierten Konflikten. Vor seinem Ruf an die Universität Göttingen war er Professor für Umwelt-, Klima- und Entwicklungsökonomik an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg und am Kieler Institut für Weltwirtschaft (2018-2019), Akademischer Mitarbeiter an der Universität Heidelberg (2013-2018) und Postdoc an der Princeton University (2012-2018). Er hat seinen Doktortitel an der Universität Göttingen im August 2012 verteidigt und Masterabschlüsse der Goethe-Universität Frankfurt und der Université Paris-Dauphine erworben. Außerdem hat er als Berater für die Bertelsmann-Stiftung, die Europäische Kommission und die OECD gearbeitet.