Global China Conversations #6

Nach 40 Jahren Armutsreduzierung in China: Was sind die Herausforderungen?

03 Feb 2022

Thema

China hat in den letzten vier Jahrzehnten bemerkenswerte Erfolge bei der Verringerung der absoluten Armut erzielt. Das Ausmaß und die Geschwindigkeit des Rückgangs sind beispiellos. Doch während die Realeinkommen stiegen, nahm auch die reale Ungleichheit zu. Wie kann China der steigenden Ungleichheit begegnen? Ist der von Präsident Xi propagierte „gemeinsame Wohlstand“ erreichbar? Welche (welt)wirtschaftlichen Risiken erwachsen aus Chinas politischem System, das das Land, so wird argumentiert, anfällig gegenüber Korruption macht und in Rezessionen auch empfänglicher für soziale Unruhen machen könnte? In unserer sechsten Global China Conversation blicken wir zurück auf die Ursachen von 40 Jahren erfolgreicher Armutsbekämpfung in China, erörtern die Herausforderungen der zunehmenden Ungleichheit und geben einen Ausblick auf mögliche globale Wirtschaftsrisiken.

Programm

Die Veranstaltung besteht aus Impulsvorträgen der Sprecher gefolgt von einer Diskussion. 

Die Global China Conversation #6 wird auf Englisch abgehalten. 

Sprecher

Branko Milanović

Branko Milanovic ist Senior Scholar am Stone Center für Sozioökonomische Ungleichheiten an der City University of New York. Milanovics Hauptarbeitsgebiet ist die Einkommensungleichheit, sowohl in einzelnen Ländern als auch weltweit, einschließlich in vorindustriellen Gesellschaften.

Er hat Artikel zu diesen Themen unter anderem in The Economic Journal, Review of Economics and Statistics und Journal of Economic Literature veröffentlicht. Er ist Autor von Global Inequality: A New Approach for the Age of Globalization (2016), das 2017 mit dem Bruno-Kreisky-Preis und 2018 mit dem Hans-Matthöfer-Preis ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus wurde Branko 2018 (gemeinsam mit Mariana Mazzucato) mit dem Leontief-Preis zur Erweiterung der Grenzen ökonomischen Wissens ausgezeichnet. Sein jüngstes Buch Capitalism, Alone wurde 2019 veröffentlicht und in fünfzehn Sprachen übersetzt.

Martin Raiser

Martin Raiser ist der Länderdirektor der Weltbank für China und die Mongolei sowie der Direktor für Korea. Herr Raiser leitet ein Team, das eine sich entwickelnde Partnerschaft mit China, ein wachsendes Unterstützungsprogramm für die Mongolei und eine sich vertiefende Wissenspartnerschaft mit Korea mit Schwerpunkt auf Innovation und Technologie verwaltet. Zuvor leitete Herr Raiser die Programme der Weltbank in Brasilien, der Türkei, der Ukraine und Usbekistan. 

Herr Raiser hat einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften von der Universität Kiel und Abschlüsse in Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsgeschichte von der London School of Economics and Political Sciences. Bevor er zur Weltbank kam, arbeitete Herr Raiser für das Kiel Institut für Weltwirtschaft und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Er beteiligt sich regelmäßig an politischen Diskussionen über China und Entwicklungsfragen und hat zahlreiche Artikel und mehrere Bücher veröffentlicht. 

Moderator

Andreas Fuchs

Andreas Fuchs ist Professor für Entwicklungsökonomie, Direktor des Zentrums für Moderne Ostasienwissenschaften an der Universität Göttingen und Leiter der China-Initiative des IfW Kiel. In seiner Forschung analysiert er Handels-, Investitions- und Entwicklungspolitik mit quantitativen Methoden und einem besonderen Fokus auf China und andere Schwellenländer. Außerdem untersucht er die politische Ökonomie von Naturkatastrophen, humanitären Krisen und nicht-militärischen Konflikten.