Global China Conversations #4
„Innovation Made in China“ – Wie wirksam ist Pekings Innovationspolitik?
Thema
Die chinesische Regierung setzt mit dem 14. Fünfjahresplan stärker auf eine innovationsbasierte Wirtschaft und plant bis zum Jahr 2050 die Weltspitze in Wissenschaft und Technik zu erreichen. Dafür nimmt der Staat eine zentrale Rolle ein, beispielsweise durch Entwicklungspläne zu Schwerpunktindustrien, vorgezeichnete Technologiepfade, gezielte Subventionen und eine stärkere Koordinierung der Wissenschafts- und Wirtschaftsakteure. Nichtsdestotrotz bleibt das Ergebnis der staatlichen Innovationspolitik mitunter offen: Subventionsmissbrauch ist in der Vergangenheit weit verbreitet gewesen und steht einem effizienten Einsatz der staatlichen Fördermittel im Wege. Oftmals wurden die Fördermittel zur Quersubventionierung von Investitionen ohne FuE-Bezug zweckentfremdet, was zur Senkung von Produktionskosten und Wettbewerbsverzerrung auf internationalen Märkten führen kann. Gelingt mit dem 14. Fünfjahresplan eine weitere Verbesserung von Konzeption und Implementierung der chinesischen Innovationspolitik? Sind zukünftig Produktivitätssteigerung und Wirtschaftswachstum aufgrund von „Innovation Made in China“ zu erwarten? Und welche Auswirkungen hat das auf deutsche Unternehmen?
In der vierten Global China Conversation wird uns Wolfgang Krieger vom Bundesverband der Deutschen Industrie einen Einblick in die Rahmenbedingungen chinesischer Innovations- und damit einher gehender Industrieförderung geben. Anschließend wird Philipp Böing vom ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung chinesische FuE-Subventionen genauer beleuchten.
Programm
Die Veranstaltung besteht aus Impulsvorträgen der Sprecher, gefolgt von einer Diskussion.
Die Global China Conversation #4 wird auf Deutsch abgehalten.
Literatur
Die Impulsvorträge nehmen Bezug auf folgende Veröffentlichungen:
ZEW Expert Brief: A New China Shock? The Untold Story of China's R&D Subsidies
Sprecher
Dr. Philipp Böing
Dr. Philipp Böing ist Senior Researcher am ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Politikevaluation, Patentindikatoren, Produktivität und Importwettbewerb. Durch einen empirischen Fokus auf China und dessen Aufstieg in der Weltwirtschaft verfügt er über fundierte Expertise zu chinesische Daten und Institutionen. Dr. Böing hat regelmäßig Politikberatung geleistet, unter anderem für die Weltbank, die OECD und die deutsche Expertenkommission für Forschung und Innovation (EFI). Er arbeitete zwei Jahre als Gastprofessor an der Peking University und ist außerdem Research Affiliate am IZA – Institute of Labor Economics in Bonn und Fellow der Tsinghua University in Peking.
Wolfgang Krieger
Wolfgang Krieger ist Deputy Chief Representative des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI e.V.) in China. Er hat Regionalwissenschaften Ostasien und Volkswirtschaftslehre an der Universität zu Köln studiert. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit dem regulatorischen Umfeld in China, sowie den Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und China.
Moderation
Felix Lee
Felix Lee ist Redakteur von China.Table und Wirtschaftsredakteur der taz - die Tageszeitung, wo er für Handel und Weltwirtschaft zuständig ist. Zwischen 2012 und 2019 war er China-Korrespondent der taz, Zeit Online, Die Presse, Luxemburger Wort und der Funke-Gruppe.