Erich Schneider

Direktor des Instituts

April 1961 – Dezember 1968

* 14. Dez. 1900, † 5. Dez. 1970

Nach dem Studium der Mathematik, Physik und der Wirtschaftswissenschaften promovierte Schneider 1922 in Frankfurt am Main und habilitierte sich 1932 bei Joseph Schumpeter in Bonn. Anschließend betätigte er sich als Privatdozent sowie als Lehrer. Nach einem Ruf auf eine Professur im dänischen Aarhus 1936 blieb er bis 1944 in Dänemark, ohne sich während der deutschen Besatzungszeit politisch zu engagieren.

Im Sommer 1944 akzeptierte Schneider einen Ruf nach Kiel, wo er von 1947 bis 1961 als Direktor des Staatswissenschaftlichen Seminars und anschließend in der Nachfolge Fritz Baades bis zu seiner Emeritierung 1968 als Direktor des IfW Kiel tätig war. Erich Schneider prägte als herausragender Lehrer und Theoretiker eine ganze Generation von Hochschullehrern, die dank seiner weltweiten universitären Verbindungen Anschluss an die internationalen Theoriestandards gewinnen konnten. Seine vierbändige Einführung in die Wirtschaftstheorie wurde zu einem Standardwerk, das auch einen großen Beitrag zur Rezeption der Arbeiten von Keynes in Deutschland leistete.

Durch seine Initiative entstand der Bernhard-Harms-Preis, der bis heute alle zwei Jahre an eine Persönlichkeit verliehen wird, die sich durch Leistungen auf dem Gebiet weltwirtschaftlicher Forschung ausgezeichnet oder durch ihre Tätigkeit in der Wirtschaftspraxis einen herausragenden Beitrag zur Förderung weltwirtschaftlicher Beziehungen geleistet hat.