Projekt
Dialog zur Klimaökonomie
Projektbeginn: 01.11.2018 — Projektende: 30.04.2023
Der Dialog zur Klimaökonomie wurde als Begleitprozess zum BMBF-Förderschwerpunkt Ökonomie des Klimawandels II von 2018-2022 durch das Kiel Institut für Weltwirtschaft koordiniert.
Die immer klarer zutage tretenden Folgen des Klimawandels und die Einsichten der naturwissenschaftlichen Klimaforschung haben seit geraumer Zeit deutlich gemacht, dass nur durch eine drastische Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen (THG) weitreichendere und teilweise katastrophale Auswirkungen auf das Klima und das Leben auf der Erde vermieden werden können. Damit steigt die Notwendigkeit, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen auf den Klimawandel abzuschätzen und geeignete Maßnahmen für dessen Begrenzung zu entwickeln.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte bis Ende 2022 den Förderschwerpunkt Ökonomie des Klimawandels II, der Kompetenzen auf dem Gebiet der Klimaökonomie ausbaute und somit fundiertes, lösungsorientiertes Wissen für Investitions-, Konsum- und Regulierungsentscheidungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik bereitstellte. Ziel war es, das Wissen über die Zusammenhänge und in der Praxis umsetzbare Instrumente für effizienten Klimaschutz auszubauen.
Der Förderschwerpunkt konzentrierte sich auf die folgenden Themen, zu deren Erarbeitung insgesamt 29 Projektverbünde mit 86 Teilprojekten von 49 Partnerinstitutionen ausgewählt wurden:
- Thema 1: Klimaschutz und Transformation: Dekarbonisierung – Wettbewerbsfähigkeit – Lebensqualität
- Thema 2: Klimaschutz: Instrumente und Politiken nach COP21
- Thema 3: Umgang mit Klimarisiken
- Thema 4: Internationale Klimapolitik
- Thema 5: Finanzmärkte, Finanzwirtschaft und Finanzierung
Die Vielzahl der Ergebnisse, die zu den verschiedensten klimaökonomischen Forschungsfragen generiert wurden, sollten dabei über die Grenzen der Fach-Community hinaus kommuniziert werden. Um diesen Wissenstransfer zu unterstützen und damit den Austausch zwischen Forschung und Praxis zu intensivieren, wurde der Förderschwerpunkt Ökonomie des Klimawandels II von dem Projekt Dialog zur Klimaökonomie begleitet und unterstützt. Eingeladen zum Dialog mit der klimaökonomischen Wissenschaft waren Unternehmen, NGOs, Behörden und Vertreter:innen aus Politik und Gesellschaft.
Ziele des Dialogs
- Austausch und Kooperation mit Stakeholder:innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und die Gewährleistung eines lebendigen Dialogs
- Stärkung der Anwendungsorientierung und Praxisnähe der klimaökonomischen Forschung
- Steigerung der Sichtbarkeit klimaökonomischer Forschung im gesellschaftlichen Diskurs
- Förderung junger Forschender und deren Integration in inter- und transdisziplinäre klimaökonomische Forschung
- Internationalisierung des Förderschwerpunkts Ökonomie des Klimawandels II
Highlights
Das Herzstück des Dialogs bildete die Veranstaltungsreihe Forum Klimaökonomie, welche auf ein breites Publikum von Stakeholdern aus Wirtschaft, NGOs, Behörden, Politik und Öffentlichkeit ausgerichtet und mit 5 Foren bereits fester Bestandteil des Förderschwerpunkts Ökonomie des Klimawandels I (2011-2015) war. In den Foren wurden aktuelle Themen der klima- und energiepolitischen Debatte aufgegriffen und Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse gegeben. Darüber hinaus wurde eine Plattform für Diskussion und informellen Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis geboten. Einige Foren der zweiten Förderphase wurden unter Pandemiebedingungen virtuell, hybrid oder in Präsenz durchgeführt.
Anknüpfend an die Foren Klimaökonomie wurden Befunde und Empfehlungen der aktuellen klimaökonomischen Forschung und die Erkenntnisse aus dem Dialog regelmäßig in knapper und übersichtlicher Form als Papier aufbereitet. Diese Publikationen richten sich an Entscheidungsträger:innen und Interessierte aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Medien und Gesellschaft und sollen solide, gebündelte und aktuelle Informationen sowie Orientierungswissen bieten.
Ein weiteres Highlight bildet das Planspiel Klimakabinett, welches von der Klimastiftung für Bürger Sinsheim und dem ZEW Mannheim im Rahmen des Dialogs zur Klimaökonomie für Schüler:innen entwickelt wurde, und zum Ziel hat, klimapolitische Entscheidungsprozesse erlebbar zu machen und klimaökonomische Erkenntnisse anschaulich zu vermitteln.
Im Rahmen der Foren Klimaökonomie sind zahlreiche Videointerviews mit Expert:innen der klimaökonomischen Forschung entstanden.
Neben den Foren hat der Dialog zur Klimaökonomie weitere Veranstaltungsformate wie Fachworkshops, Diskussionsveranstaltungen und PhD-Seminare organisiert. Besonders die Nachwuchsförderung bildete ein besonderes Augenmerk und umfasste etwa Weiterbildungsangebote, die die Nachwuchsforscher:innen aus dem Förderschwerpunkt an trans- und interdisziplinäre Forschung herangeführte, sowie Workshops, auf denen Promovierende ihre Dissertationsprojekte vorstellen und mit erfahrenen Wissenschaftler:innen diskutieren konnten. Bei der Abschlusskonferenz des Dialogs zur Klimaökonomie wurde schließlich der Early Career Best Paper Award an Nachwuchswissenschaftler:innen verliehen, um herausragende akademische Leistungen in der Community auszuzeichnen.