Dr. Sofia Monteiro

Kiel Institute Researcher
Globale Gesundheitsökonomie

Themen: Gesundheit, Digitalisierung, Fiskalpolitik & Haushalt, Verhaltensökonomie, Innovation und Wettbewerb, Deutschland

Information

Forschungsschwerpunkte

  • Menschliche Ernährung
  • Medizinische Entscheidungen
  • Globale Gesundheit
  • Gesundheitsökonomische Evaluierung
  • Digitale Gesundheitstechnologien
  • Diabetes
  • Chronisch entzündliche Erkrankungen

Die in Südafrika geborene und aufgewachsene Verhaltensökonomin Sofia Monteiro ist seit November 2022 am Kiel Institut für Weltwirtschaft tätig – und brennt für globale Gesundheit und internationale Entwicklung. Sie arbeitet als Postdoc in der Global Health-Forschungsgruppe und dem DFG-Exzellenzcluster Precision Medicine mit, einer weltweit führenden Forschungskollaboration zu chronischen Entzündungsprozessen im menschlichen Körper. Dieses Projekt widmet sich einem breiten Spektrum chronischer Krankheiten, deren Prävalenz in vielen Industrieländern rasch zunimmt.

Sofias Hauptaugenmerk liegt auf chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und zielt darauf ab, neue patientenzentrierte Methoden der gesundheitsökonomischen Evaluierung für pharmazeutische und andere Innovationen innerhalb des Paradigmas der Präzisionsmedizin zu entwickeln. Diese Evaluierungen sollen die Einführung und Anpassung der Präzisionsmedizin in solidarischen Gesundheitssystemen weltweit unterstützen und dazu beitragen, Prioritäten für öffentliche und private Investitionen zu identifizieren, mit denen Gesundheitssysteme ihre Anpassung beschleunigen können.

Ein weiterer Schwerpunkt von Sofias Forschung liegt auf gesundheitsrelevantem Konsumentenverhalten und individuellen Lebensstilentscheidungen, die Erkrankungsrisiken, Therapietreue bzw. Adhärenz und die gesundheitlichen Ergebnisse therapeutischer Interventionen beeinflussen. In ihrer früheren Tätigkeit am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn hat sie bereits nach neuartigen Interventionen und Strategien gesucht, mit denen sich individuelle Verhaltensänderungen verstetigen und gesündere Ernährungsentscheidungen auch in solchen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kontexkten fördern lassen, in denen es darauf ankommt, etablierte Anreize zu übermäßigem Konsum und die Ausnutzung verschiedener psychologischer bzw. kognitiver Verzerrungen durch die Anbieter ungesunder Nahrungsmittel zu überwinden.

An der Universität zu Köln hat Sofia sich zusätzliche Expertise in der Evaluierung digitaler Gesundheitstechnologien erarbeitet. In diesem Zusammenhang hat sie Umfrageergebnisse mit Verhaltensdaten von Supermarktkäufen verknüpft und in Kooperation mit der Noakes Foundation das Programm „Eat Better South Africa“ evaluiert. In einem vom Max-Planck-Institut in Bonn und der DFG geförderten Projekt hat sie zudem eine randomisierte Kontrollstudie zur Evaluierung einer kontinuierlichen Glukoseüberwachung und eines individuellen Gesundheitscoachings durchgeführt – mit dem Ziel, Patient*innen zu helfen, Typ-2-Diabetes zu überwinden. Die Ergebnisse hat sie am Weltdiabetestag 2022 auf einer Veranstaltung des Nutrition Network in Südafrika der Öffentlichkeit vorgestellt. Darüber hinaus hat Sofia in experimentellen Studien am MPI Decision Lab in Bonn untersucht, wie kognitive Verzerrungen die Herausbildung von Überzeugungen in Einzelpersonen und Teams beeinflussen.

Während ihrer Zeit an der Universität Kapstadt, ermöglicht durch ein Economic Research Southern Africa (ERSA)-Stipendium, hat Sofia ein von NOPOOR finanziertes Labor-Experiment zu den Auswirkungen ererbten Vermögens auf die Arbeitsproduktivität durchgeführt. Mit weiteren Forschungsarbeiten hat sie sich zudem an der Debatte um „decent work“ und rivalisierende Narrative des Lohn-Beschäftigungs-Verhältnisses in Südafrika beteiligt.

Sofia Monteiro hat Bachelor-Abschlüsse in Wirtschaftswissenschaften und Psychologie und einen Master-Abschluss in Angewandter Ökonomie von der Universität Kapstadt sowie einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften von der Universität zu Köln.